
Die GWG ist Fairtrade-School
Die Gustav-Werner-Schule in Walddorfhäslach ist die erste Gemeinschaftsschule im Landkreis Reutlingen, die jetzt die Zertifizierung als »Fairtrade Schule« erhalten hat. Eigentlich hätte die Übergabe der Urkunde ein großes Fest werden sollen, doch wegen des Coronavirus fiel die Feier aus. Einen kleinen offiziellen Akt mit den maßgeblichen Lehrerinnen, der Schulleitung und Bürgermeisterin Silke Höflinger gab es am Dienstag dennoch.

Außerdem meldete sich die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg, die hier im Land hinter dem Label »Fairtrade Schule« steht, in einer Videobotschaft. »Ihr habt diese Auszeichnung mehr als verdient«, betont Stiftungssprecherin Raquel Dischinger in der Videoaufzeichnung. Die Gustav-Werner-Schule sei durch diese Auszeichnung »ein Vorbild für andere Schulen«.
Videobotschaft zur Auszeichnung der GWG als Fairtrade-School
Corona-Pandemie trifft hart
Gerade jetzt sei das Engagement für den fairen Handel besonders wichtig, »denn die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die Produzenten und Produzentinnen des globalen Südens besonders hart«, sagte Dischinger weiter. Sie erlitten jetzt Ausfälle durch Handelsbeschränkungen. Auch Gesundheitsversorgung und Infrastruktur seien in diesen Ländern »nicht so gut aufgestellt«. Deshalb »darf der faire Handel besonders jetzt keine Pause machen«, betonte Dischinger.
Um die Zertifizierung zur »Fairtrade Schule« zu erhalten, muss die jeweilige Schule einen Kriterienkatalog erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass das Thema »fairer Handel« in mindestens zwei Fächern im Unterricht behandelt wird. Dazu kommen spezielle Schulaktionen und der Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule.
Die Idee, an der Zertifizierung zur »Fairtrade Schule« teilzunehmen, entstand in Walddorfhäslach im Unterricht von Ethiklehrerin Nalan Sökmen. Sie nahm das Thema ausführlich durch und wandte sich schließlich an die Schulleitung. »Sie hat bei uns offene Türen eingerannt«, erklärte Rektor Ralf-Michael Röckel am Dienstag.
Die Schulleitung und auch die Gemeinde unterstützten das Projekt. Nalan Sökmen machte sich mit ihren Schülern daran, alle Kriterien zur Zertifizierung umzusetzen. So gab es zum Beispiel als Aktion ein Schulfrühstück mit fair gehandelten Produkten. Als alle Kriterien erfüllt waren, schickte Sökmen die Bewerbung ab.
Bewusstsein für Handel
Weil sie dann in Elternzeit ging, unterstützen Sökmen nun zusätzlich die Grundschullehrerinnen Marissa Rattke, Sylvia Holder und auch Konrektorin Pamela Wetter. Die Zertifizierung wird nach zwei Jahren wieder überprüft, um zu sehen, ob die jeweilige Schule sich noch immer ausgiebig dem fairen Handel widmet.

»Mit der Zertifizierung tragen wir unseren Teil dazu bei, das Bewusstsein für einen gerechten Welthandel zu stärken«, betonte Röckel. Fairer Handel passe sehr gut zu den Umwelttagen der Schule.
»Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung«, zeigte sich auch Bürgermeisterin Silke Höflinger stolz über die Auszeichnung, die ein sehr toller Bestandteil des Labels »Gesunde Gemeinde«, das auch Walddorfhäslach inzwischen trägt, sei. Es sei sehr wichtig, dass Kinder schon frühzeitig lernten, wie sehr sie durch ihr Einkaufsverhalten den fairen Handel beeinflussen und steuern könnten. (GEA)
VON VEIT MÜLLER
Die GWG ist stolz auf diese Fairtrade-School-Auszeichnung, die auch urkundlich bestätigt wurde: